VIER IN EINS
«enphor» vereint vier Projekte am Standort der erzo KVA und ARA. Das Herzstück ist die geplante Energiezentrale, welche für die anderen Projekte die nötige Energie generieren soll. Sie wird mit dem Partner Renergia entwickelt und befindet sich aktuell in der Projektierung. Das Vorprojekt der Klärschlammtrocknung wurde bereits im Sommer 2023 von den Entscheidungsgremien der erzo ARA gutgeheissen. Dieses Projekt nimmt den bei der Kläranlage angefallenen Schlamm und trocknet diesen für die Weiterverarbeitung durch den Partner Holcim. In einem zweiten Schritt sollen aus dem Klärschlamm auch der Phosphor entzogen und recycelt werden. Dieses Phosphorrecycling bildet das dritte Projekt. Das vierte Projekt wird gemeinsam mit den regionalen Energiewerken verfolgt. Dieses sieht vor, die entstehende Abwärme der neue geplanten Energiezentrale in die Quartiere zu bringen und so klimaneutrale Wärme möglich zu machen.
NEUE ENERGIEZENTRALE
Sie bildet den Kern der vier Projekte. Geplant ist eine Aufstockung der Verbrennungskapazität von heute knapp 70‘000 auf 160‘000 Tonnen pro Jahr. Der Grund dafür ist, dass es für den wirtschaftlichen Betrieb eine bestimmte Grösse erforderlich ist. Ausserdem braucht die geplante Abgabe von Energie für Fernwärme, Industrie- und Prozessdampf und Wärmebezüger eine Anlage dieser Grösse. Und die Abfallmenge wird aufgrund des Wirtschafts- und des damit verbundenen Bevölkerungswachstums in der Region weiter zunehmen. Die Arbeiten sollen ab 2027 starten und 2032 abgeschlossen sein.
KLÄRSCHLAMMTROCKNUNG
Mit einem Teil der von der neuen Energiezentrale produzierten Wärme soll künftig der bei der erzo-ARA anfallenden Klärschlamm getrocknet und für die Weiterverarbeitung an den Projektpartner Holcim geliefert werden. Die Klärschlammtrocknung macht die neue Energiezentrale beim Absatz von Energie unabhängiger von der Fernwärme.
PHOSPHOR-RECYCLING
Der Bund schreibt vor, dass Phosphor aus Abwässern, Klärschlamm oder Klärschlammasche zurückgewonnen und z.B. als Dünger stofflich verwertet werden. Wir planen deshalb auf dem Areal ein Klärschlamm-Kompetenzzentrum zur Phosphor-Rückgewinnung. Damit werden wir dazu beitragen, dass die einheimische Landwirtschaft in der Lage ist, ihren Bedarf am wertvollen Nährstoff aus hiesigen Quellen zu decken. Zudem schliesst sich mit dem Phosphor-Recycling ein wichtiger Stoffkreislauf.
FERNWÄRME
Die regionale Fernwärmegesellschaft will die Abwärme der neuen Energiezentrale für die Beheizung diverser Quartiere in der Region nutzen. Das ermöglicht eine effiziente Nutzung der produzierten Energie.
FERNWÄRME
10’000 Haushalte können mit der Fernwärme geheizt werden.
Das ist eine Einsparung von 30`000t CO2.
ABWASSER
Insgesamt werden 6.5 Millionen Kubikmeter Wasser gereinigt. Das sind 2’000 Badeanstalten in Zofingen.
DÜNGER
Der produzierte Dünger entspricht einem Viertel des derzeitigen Importes. Er reicht für 110’000t Kartoffeln und 230’000t Getreide.
SAND
Durch das Projekt entstehen 12’000 Tonnen Sand pro Jahr, mit dem rund 60 Einfamilienhäuser gebaut werden könnten.
STROM
Es entstehen 100 GWh Strom für 22’000 Haushalte. Es werden 9’000t CO2 eingespart.
VISION
Mit dem Projekt enphor wird der Standort Oftringen zum nationalen Musterbeispiel für die sinnvolle Verbindung aus der Verwertung von Siedlungsabfall und der Produktion von klimafreundlicher Energie für Menschen und Prozesse.
MISSION
Wir tragen dazu bei, das Bewusstsein über den energetischen Wert von Siedlungsabfall in der Gesellschaft zu steigern, leisten als aktive Treiber einen entscheidenden Teil zur Umsetzung der regionalen und nationalen Energiestrategie und bauen heute für künftige Generationen.
SO FUNKTIONIERT ES
In unserem Erklärvideo zeigen wir die Symbiose der geplanten Projekte am Standort Oftringen auf.